Bewerbungstipps

Sich intensiv auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben, ist ein Vollzeitjob. Um Sie dabei zu unterstützen, finden Sie hier als erste Orientierung nützliche Tipps.

Für eine professionelle und persönliche Beratung im Zusammenhang mit Ihren Bewerbungsaktivitäten können Sie sich beim für Sie zuständigen Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) anmelden.

Aktive Stellensuche

Persönliche Kontakte (Networking), Online-Stellenmärkte, Stelleninserate in Zeitungen, ausgeschriebene Stellen auf Firmenwebseiten usw. – nutzen Sie all diese Kanäle für Ihre Stellensuche. Sprechen Sie mit Freunden und Bekannten (auch aus früherer Zeit) und erzählen Sie, welche Art von Stelle Sie suchen. Sehr viele Stellen werden auf diesem Weg besetzt. Ihre persönlichen Beziehungen können bei der Stellensuche sehr hilfreich sein.

Organisieren Sie sich gleich von Anfang an: Erstellen Sie To-do-Listen und Checklisten sowie eine Übersicht der versendeten und offenen Bewerbungen.

Suche via Internet

Das Internet spielt für Angebote auf dem Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle - nutzen Sie die zahlreichen digitalen Plattformen und Dienstleistungen für Ihre Stellensuche. Informieren Sie sich online laufend über neu ausgeschriebene Stellen und abonnieren Sie auch Stellensuch-Abos, wie sie zum Beispiel für registierte Nutzerinnen und Nutzer im Job-Room angeboten werden.

Sich spontan bewerben

Gemäss Expertenaussagen werden immer wieder Arbeitsplätze über Spontanbewerbungen besetzt - also über Bewerbungen, die nicht aufgrund einer spezifischen Stellenausschreibung erfolgen (auch Blindbewerbungen genannt). Diese Art von Bewerbung weist auf eine hohe Motivation des Stellensuchenden und sein starkes Interesse am angeschriebenen Arbeitgeber hin und kann somit das Interesse der Personalverantwortlichen wecken. Nutzen Sie auch diese Möglichkeit.

Personaldienstleistungen nutzen

Es gibt folgende Arten von Personaldienstleistungen mit Personalberaterinnen und -beratern:

Executive Search (Headhunting)
Private Arbeitsvermittlung
Regionale Arbeitsvermittlungsstellen (RAV)

Nutzen Sie die Zusammenarbeit mit Personalberaterinnen und -beratern. Diese können für Sie wertvolle Kontakte zu möglichen Arbeitgebern knüpfen und Sie individuell beraten, coachen und unterstützen.

Aktives Nachfragen

Wenn Sie nach einiger Zeit keine Reaktion auf Ihre Bewerbung erhalten haben, erkundigen Sie sich sachlich und freundlich nach dem Stand des Bewerbungsprozesses. Dieses aktive Nachfragen zeigt dem Arbeitgeber Ihr Interesse und macht ihn zusätzlich auf Sie aufmerksam.

Bewerbungsunterlagen

Ein vollständiges und ansprechendes Bewerbungsdossier beinhaltet die folgenden Komponenten:

Bewerbungsschreiben / Motivationsschreiben:

Das Bewerbungsschreiben ist Ihre persönliche Visitenkarte und bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit zum Ausdruck zu bringen. Ein gutes Bewerbungsschreiben verschafft dem potenziellen neuen Arbeitgeber einen Überblick über Ihre Kompetenzen und Qualifikationen sowie über Ihre persönliche Motivation für eine Anstellung in der betreffenden Firma.

Folgende formelle Elemente sollte ein Bewerbungsschreiben / Motivationsschreiben in der Regel beinhalten:

Absenderadresse
Empfängeradresse
Datum
Betreffzeile
Anrede
Grussformel und Unterschrift

Lebenslauf / CV:

Der Lebenslauf / CV (Curriculum Vitae) ist der Kern der Bewerbung. Er soll vollständig (ohne Lücken) sowie sorgfältig und übersichtlich gestaltet sein.

Inhalt und Struktur des Lebenslaufs:

Titel «Lebenslauf»
Persönliche Daten inkl. Bewerbungsfoto
bisherige berufliche Tätigkeiten
besuchte Schulen / Ausbildungen / Weiterbildungen
Sprachkenntnisse
Besondere Kenntnisse bzw. Tätigkeiten
Persönliche Interessen bzw. Hobbys
Referenzen (siehe unten)

Auch der Lebenslauf bietet Ihnen die Möglichkeit, beim potenziellen Arbeitgeber einen guten Eindruck zu hinterlassen. Er sollte nicht länger als drei Seiten sein und ist chronologisch aufzubauen, wobei das Letzte bzw. Aktuellste jeweils zuerst genannt wird.

Arbeitszeugnisse und Diplome / Zertifikate:

Es ist wichtig, dass ein lückenloser Zusammenzug aller Arbeitszeugnisse vorliegt. Fordern Sie daher Ihre Zeugnisse bei den Arbeitgebern stets rechtzeitig ein. Die Arbeitszeugnisse müssen chronologisch (das Letzte bzw. Aktuellste kommt jeweils zuerst) geordnet in einer PDF-Datei vorliegen. Das gleiche gilt für Diplome und Zertifikate.

Referenzen:

Im Lebenslauf sollte ein Hinweis platziert werden, dass Referenzpersonen auf Anfrage genannt werden. Ein separates Blatt mit den entsprechenden Referenzpersonen kann auch im Rahmen des Vorstellungsgesprächs abgegeben werden.

Überprüfung und Versand der Bewerbung

Vor dem Versenden oder Hochladen einer Bewerbung sollten alle Dokumente nochmals sorgfältig durchgesehen werden: Überprüfen Sie alle Dokumente auf Schreib- oder Formatierungsfehler. Überprüfen Sie, ob alle Dokumente vollständig sind und ob alle Dateien korrekt beschriftet wurden. Die Dokumente sollten als PDF-Datei gespeichert und versendet werden. Nutzen Sie für den Versand des Bewerbungsdossiers eine seriöse Email-Adresse (die idealerweise Ihren Vor- und Nachnamen enthält).

Bewerbungsgespräch

Gesprächsvorbereitung

Wenn Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden, ist zur guten Vorbereitung eine Checkliste zu den folgenden Aspekten hilfreich:

Zu Ihrer Person:

Wie möchte ich mich präsentieren?
Auflistung von persönlichen Qualitäten, beruflicher Erfahrung (chronologisch), Fähigkeiten und Kenntnissen, Interessen und Werten usw.
Was sind meine beruflichen Ziele und Vorstellungen?
Auflistung von beruflichen Zielen und Ambitionen, Erwartungen an den künftigen Arbeitsplatz, Lohnvorstellungen usw.
Warum habe ich mich gerade für diese Stelle beworben?
Notizen zur persönlichen Motivation, zur Eignung bzw. Befähigung für diese Stelle usw.

Zum Arbeitgeber:

Was möchte ich vom Arbeitgeber wissen? Informationen zu ausgeschriebener Stelle, Arbeitsort, Arbeitsbedingungen, Anforderungen an die Mitarbeitenden, Werten des Unternehmens, Vereinbarkeit von Beruf und Familie usw.

Wichtig:

Informieren Sie sich vorgängig gut über den Arbeitgeber bzw. das Unternehmen: Branche, Produkte/Dienstleistungen, Marktposition, Webseite/Auftritt des Unternehmens, Unternehmensziele und -organisation, Anzahl der Mitarbeitenden usw.

Zu den Fragen des Arbeitgebers:

Bereiten Sie sich sorgfältig auf die möglichen Fragen des Arbeitgebers an Sie vor. Zu den folgenden Themenbereichen werden im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs üblicherweise Fragen gestellt:

zur bisherigen beruflichen Laufbahn (inkl. Aus- und Weiterbildung)
zu den persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften (Kompetenzen, Charakter, Teamfähigkeit, evtl. Führungsqualitäten, Selbsteinschätzung)
zur Stellensuche, zur Bewerbung und zur persönlichen Motivation (Warum auf Stellensuche? Warum gerade diese Stelle? Warum bei diesem Unternehmen?)
zur Eignung für die Stelle und zu den generellen beruflichen Ambitionen (Warum diese Bewerberin bzw. diesen Bewerber einstellen? Möchte sich die Person beruflich weiterentwickeln? Karrierepläne?)

Zur Gehaltsverhandlung:

Die Gehaltsverhandlung erweist sich oft als anspruchsvoller und ungewohnter Teil des Bewerbungsgesprächs. Bereiten Sie sich entsprechend vor und stecken Sie vorher Ihre Gehaltsvorstellungen ab. Erkundigen Sie sich, welche Gehälter in der entsprechenden Branche und Position üblich sind. Sie können sich dafür beim entsprechenden Berufsverband nach den Richtwerten für die Löhne erkundigen. Bleiben Sie bei der Gehaltsverhandlung realistisch und nehmen Sie Ihre Leistung als Basis und Argument für die Verhandlung.

Die folgenden beiden Angebote können für eine realistische Einschätzung bezüglich Gehalt hilfreich sein:

Verdienst du genug? Schweizer Gehälter nach Beruf und Kanton

Nationaler Lohnrechner

Auftreten und nonverbale Kommunikation

Ihr Auftreten und Ihre nonverbale Kommunikation bzw. Körpersprache spielen beim Bewerbungsgespräch eine zentrale Rolle. Sie prägen den Gesamteindruck und sind mitentscheidend für den Erfolg Ihrer Bewerbung. Hier einige generelle Tipps, worauf man achten sollte:

angemessene und saubere Kleidung
Blickkontakt suchen und pflegen
präsent, aber nicht aufdringlich sein
zugewandte und offene Körperhaltung
aktives und aufmerksames Zuhören
Beteiligte ausreden lassen (nicht ins Wort fallen) und sich an geeigneter Stelle einbringen
freundlich Begrüssen und Verabschieden

Weiterbildung

Um beruflich à jour zu bleiben und/oder neue fachliche Kompetenzen zu erwerben, kann sich eine Weiterbildung anbieten. Wer sich weiterbildet, zeigt damit seine Bereitschaft zu lernen sowie seine Offenheit für Neues.

Eine Weiterbildung kann Sie dabei unterstützen, Ihre beruflichen Ambitionen umzusetzen oder auch einen Berufswechsel zu vollziehen. Zudem gibt sie Ihnen die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und so Ihr Netzwerk zu erweitern.

Es braucht genügend Vorbereitungszeit, um in eine länger dauernde Weiterbildung einzusteigen oder den Beruf zu wechseln. Sie müssen verschiedene Bildungsgänge prüfen sowie das Anmeldeprozedere und/oder Aufnahmeverfahren durchlaufen. Vergleichen Sie verschiedene Weiterbildungsangebote und Laufbahnmöglichkeiten. Es gibt meist mehrere Wege, die Sie zum Ziel führen.

Beachten Sie bei der Realisierung einer Weiterbildung unter anderem die folgenden Punkte:

Weiterbildung kostet: Nicht nur das Schulgeld und die Lehrmittel, sondern auch den Lohnausfall müssen Sie miteinberechnen. Budgetieren Sie diese Kosten bereits frühzeitig, um auch Reserven anlegen zu können.
Weiterbildung braucht Zeit: Ob Sie sich für eine Vollzeitausbildung oder einen berufsbegleitenden Studiengang entscheiden, beides wird auf Ihre Arbeitsleistung und Ihre Verfügbarkeit Einfluss haben. Müssen Sie längerfristig Ihr Arbeitspensum reduzieren? Beziehen Sie dies bei Ihrer Planung mit ein.
Sind die Ausschreibungsunterlagen klar und übersichtlich? (Zum Beispiel: Lernziele definiert? Aufnahmebedingungen klar formuliert? Maximale Klassengrösse angegeben? Geschäftsbedingungen und Kosten transparent?)
Beachten Sie auch, dass Sie bei gewissen Weiterbildungen ein Aufnahmeverfahren durchlaufen müssen, welches ebenfalls Zeit beansprucht.

Sich weiterzubilden ist stets eine wichtige Option, denn damit halten Sie sich beruflich fit und verbessern so Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Hilfreiche Links:
berufsberatung.ch - Weiterbildung - Kurse, Lehrgänge
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI - Weiterbildung

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Broschüren und Flyer