Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht.
Trendwende auf dem Schweizer Arbeitsmarkt?

Im Oktober haben sich die Aussichten auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im Vergleich zu den Vormonaten verschlechtert. Mit 98,2 Prozentpunkten liegen die kurzfristigen Arbeitsmarktaussichten (saisonbereinigt) auf dem tiefsten Stand seit der Lancierung des Barometers im Mai 2021.
«Die Arbeitsmarktexpertinnen und -experten in den RAV erwarten im Oktober 2023 für die nächsten drei Monate einen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit und einen ebenfalls spürbaren Rückgang der Beschäftigung. Auf Grund der noch kurzen Zeitreihe ist bisher noch nicht zu beurteilen, inwieweit sich in den Einschätzungen der Expertinnen und -experten auch saisonale Entwicklungen spiegeln», so Oliver Schärli, Leiter des Leistungsbereichs Arbeitsmarkt / Arbeitslosenversicherung des SECO.

Mit 97,9 wird die kurzfristige Entwicklung der registrierten Arbeitslosigkeit (saisonbereinigt) noch etwas schlechter bewertet als die kurzfristigen Beschäftigungsaussichten (saisonbereinigt), welche im Oktober nur noch einen Wert von 98,6 erreichen.
Methodik
Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht. Die Erhebung wird seit Mai 2021 in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Deutschland und dem Europäischen Arbeitsmarktbarometer durchgeführt.
Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate anzeigt, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt aus den Komponenten «Arbeitslosigkeit» und «Beschäftigung» ergibt den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt somit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Europäisches Arbeitsmarktbarometer
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer wird seit Juni 2018 gemeinsam mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen der Teilnehmerländer und dem IAB durchgeführt. Aktuell nehmen 18 Länder an der Befragung teil. Dazu gehören: Österreich, Bulgarien, Zypern, die Tschechische Republik, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, die Schweiz, Schweden und Belgien-Wallonien.
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