Schweizer Arbeitsmarktbarometer

Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht.

Erneut tiefster bisher gemessener Wert für das Schweizer Arbeitsmarktbarometer

Arbeitsmarktbarometer_November 2024_DE

Im November 2024 wurden die beiden Komponenten des Schweizer Arbeitsmarktbarometers durch die Arbeitsmarktexpertinnen und -experten in den RAV erneut negativ bewertet. Mit einem Gesamtwert von 96,7 wird der tiefste bisher ausgewiesene Barometerwert vom Vormonat (96,8) im November 2024 noch einmal untertroffen.

«Auch für den November 2024 gilt dabei, dass die erhobenen Werte saisonalen Einflüssen unterliegen, d.h. durch diese verzerrt sein könnten. Interessant ist aber die Kombination einer leicht verbesserten Prognose für die registrierte Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat bei einer parallel schlechter bewerteten Beschäftigungsentwicklung. Ein solches Muster, das zunächst kontraintuitiv wirkt, lässt sich durch den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente wie der Kurzarbeitsentschädigung begründen. So haben sich im November 2024 im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Betriebe für dieses arbeitsmarktpolitische Instrument vorregistriert. Hinzu kommen anhaltende Nachrichten über die angespannte Lage innerhalb der europäischen Automobilindustrie und Massenentlassungen bei Swiss Steel, einem Zulieferbetrieb der Branche. Aus dieser Perspektive sind die Einschätzungen der ArbeitsmarktexpertInnen in den RAV zwar pessimistisch, aber nicht unplausibel», so Dr. Dorit Griga, wissenschaftliche Stabsstelle International.

Im November 2024 liegen beide Komponenten des Schweizer Arbeitsmarktbarometers weiterhin im negativen Bereich. Konkret prognostizieren die Arbeitsmarktexpertinnen und -experten für die registrierte Arbeitslosigkeit (saisonbereinigt) eine im Vergleich zum Vormonat etwas weniger negative kurzfristige Entwicklung (Wert 96,2 im Vergleich zu 95,3 im Vormonat). Umgekehrt wird für die Beschäftigung (saisonbereinigt) eine erneute Verschlechterung für die nächsten drei Monate prognostiziert (97,1 im Vergleich zu 98,4 im Vormonat).


Methodik

Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht. Die Erhebung wird seit Mai 2021 in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Deutschland und dem Europäischen Arbeitsmarktbarometer durchgeführt.

Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate anzeigt, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt aus den Komponenten «Arbeitslosigkeit»  und «Beschäftigung» ergibt den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt somit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
 

Europäisches Arbeitsmarktbarometer

Das Europäische Arbeitsmarktbarometer wird seit Juni 2018 gemeinsam mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen der Teilnehmerländer und dem IAB durchgeführt. Aktuell nehmen 18 Länder an der Befragung teil. Dazu gehören: Österreich, Bulgarien, Zypern, die Tschechische Republik, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, die Schweiz, Schweden und Belgien-Wallonien.

https://www.arbeit.swiss/content/secoalv/de/home/menue/institutionen-medien/schweizer-arbeitsmarktbarometer.html