Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht.
Trendwende auf dem Schweizer Arbeitsmarkt?

Im August haben sich die Aussichten auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im Vergleich zu den Vormonaten etwas verschlechtert. Mit 99.9 Prozentpunkten liegen die kurzfristigen Arbeitsmarktaussichten (saisonbereinigt) zum ersten Mal im 2023 nicht im positiven Bereich.
«Die Arbeitsmarktexpertinnen und -experten in den RAV erwarten im August 2023 für die nächsten drei Monate einen leichten Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit (saisonbereinigt) und einen deutlich schwächeren Anstieg der Beschäftigung (saisonbereinigt) als im Vormonat» so Oliver Schärli, Leiter des Leistungsbereichs Arbeitsmarkt / Arbeitslosenversicherung des SECO.

Während die Beschäftigungsaussichten (saisonbereinigt) mit 100.3 noch knapp oberhalb der neutralen Marke liegen, liegt die registrierte Arbeitslosigkeit (saisonbereinigt) mit 99.4 bereits leicht darunter.
Methodik
Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht. Die Erhebung wird seit Mai 2021 in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Deutschland und dem Europäischen Arbeitsmarktbarometer durchgeführt.
Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate anzeigt, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt aus den Komponenten «Arbeitslosigkeit» und «Beschäftigung» ergibt den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt somit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Europäisches Arbeitsmarktbarometer
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer wird seit Juni 2018 gemeinsam mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen der Teilnehmerländer und dem IAB durchgeführt. Aktuell nehmen 18 Länder an der Befragung teil. Dazu gehören: Österreich, Bulgarien, Zypern, die Tschechische Republik, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, die Schweiz, Schweden und Belgien-Wallonien.
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