Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht.
Leicht eingetrübte Aussichten auf dem Schweizer Arbeitsmarkt
Im August 2024 wurden beide Komponenten des Schweizer Arbeitsmarktbarometers durch die befragten Arbeitsmarktexpertinnen und -experten in den RAV erneut negativ bewertet – dies nachdem die Barometerwerte im Jahr 2024 gerade einmal für drei Monate im Frühjahr im positiven Bereich lagen. Im Durchschnitt resultiert aus den Bewertungen für beide Barometerkomponenten im August der Wert 98,0.
"Im Vergleich zur realen Entwicklung der Situation auf dem Arbeitsmarkt kann festgestellt werden, dass sich die saisonbereinigte Beschäftigung sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal 2024 positiv entwickelt hat – allerdings nicht gleichmässig über die Sektoren. Während die Beschäftigung im Dienstleistungssektor im zweiten Quartal leicht abgefallen ist, hat sich die Beschäftigung im industriellen und gewerblichen Sektor in beiden Quartalen positiv entwickelt. Im Total stieg der Personalbestand (saisonbereinigt) im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal in den Unternehmen um 0,1% (7000 Stellen).
Auch in Bezug auf die reale Entwicklung der registrierten Arbeitslosigkeit (saisonbereinigt) kann festgestellt werden, dass diese über die letzten Monate – anders als prognostiziert – durchaus spürbar von 2,2% im Januar auf 2,5% im August angestiegen ist.
Da davon auszugehen ist, dass die aktuell erhobenen Prognosewerte des Schweizer Arbeitsmarktbarometers noch gewissen saisonalen Einflüssen unterliegen, werden diese im Herbst einer saisonalen Korrektur unterzogen", so Dr. Dorit Griga, wissenschaftliche Stabstelle International.
Im August 2024 liegen beide Komponenten des Schweizer Arbeitsmarktbarometers im negativen Bereich. Insbesondere für die registrierte Arbeitslosigkeit (saisonbereinigt) erwarten die Arbeitsmarktexpertinnen und -experten eine Verschlechterung, d.h. ein leichtes Ansteigen (Wert: 97,2). Gleichzeitig bewerten sie auch die Beschäftigungsaussichten (saisonbereinigt) als eher negativ (98,0).
Methodik
Das Schweizer Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Befragung von Arbeitsmarktexpertinnen und -experten ausgewählter Arbeitsvermittlungszentren in 22 Kantonen beruht. Die Erhebung wird seit Mai 2021 in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Deutschland und dem Europäischen Arbeitsmarktbarometer durchgeführt.
Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate anzeigt, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt aus den Komponenten «Arbeitslosigkeit» und «Beschäftigung» ergibt den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt somit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Europäisches Arbeitsmarktbarometer
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer wird seit Juni 2018 gemeinsam mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen der Teilnehmerländer und dem IAB durchgeführt. Aktuell nehmen 18 Länder an der Befragung teil. Dazu gehören: Österreich, Bulgarien, Zypern, die Tschechische Republik, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, die Schweiz, Schweden und Belgien-Wallonien.
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